Stilmix im Esszimmer – Eklektizismus im Essbereich
Bei all den Einrichtungsstilen, die aktuell für das Esszimmer angesagt sind, fällt es nicht leicht, sich für eine einzige Richtung zu entscheiden. Selbst wenn alle Wohnräume im gleichen Stil eingerichtet sind – an irgendeiner Stelle findet sich in der Regel immer der eine oder andere Einrichtungsgegenstand, der erst einmal nicht zum Rest passen will.
Ein solcher Stilmix muss bei der Einrichtung des Esszimmers aber nicht zufällig geschehen. Viel interessanter wird die Einrichtung, wenn verschiedene Einrichtungsstile ganz bewusst miteinander verbunden werden. Das Ganze hat im Übrigen auch einen Namen und nennt sich Eklektizismus.
- Eklektizismus am Esstisch – was heißt das?
- Welche Einrichtungsstile lassen sich miteinander kombinieren?
- Gegensätze gekonnt in Einklang bringen
- So gelingt der Stilmix im Esszimmer
Eklektizismus am Esstisch – was heißt das?
Unter dem Begriff Eklektizismus versteht man einen Einrichtungsstil, der sich nicht festlegen will. Im Gegenteil: Seine Unvorhersehbarkeit und Wandelbarkeit sind Programm. Denn im Eklektizismus liegt die Freiheit, unterschiedlichste Einrichtungsstile und Wohntrends zu einem neuen Bild zusammenzusetzen.
Werden die einzelnen Wohnstile gekonnt miteinander in Verbindung gebracht, entsteht eine ausgewogene Kombination verschiedener Wohnrichtungen. Das ist höchst individuell und sorgt für einen Einrichtungsstil, den man so schnell kein zweites Mal findet.
Welche Einrichtungsstile lassen sich miteinander kombinieren?
Ganz so einfach, wie der Stilmix klingt, ist er jedoch nicht: Damit die Einrichtung des Esszimmers nicht völlig willkürlich wirkt, sollten nicht zu viele Stilrichtungen miteinander verknüpft werden. Wer hier auf eine klare Linie achtet, entwickelt einen kreativen Mix für das Esszimmer, der sich sehen lassen kann.
Eine ruhige Basis für ausgefallene Stücke
Da der Eklektizismus sich verschiedener Strömungen bedient, braucht er zunächst eine Basis. Ein ruhiger, ausgewogener Wohnstil eignet sich gut als Grundlage: Ein skandinavisches Esszimmer oder eine Einrichtung im japanisch-puristischen Wabi-Sabi bieten eine zurückhaltende Ästhetik, vor der sich bunte und ausgefallene Trends ungestört entfalten können. Ähnlich verhält es sich mit einer minimalistischen Einrichtung oder Esszimmermöbeln im Industrial Style.
Eine farbliche Dominanz sollte der grundlegende Einrichtungsstil noch nicht ausspielen. Helle Farben wie Weiß, Grau oder Beige bieten sich an, um eine neutrale Basis zu erzeugen. Doch auch eine Statement-Wand hinter dem Esstisch muss nicht verkehrt sein: Streichen Sie eine Wand im Esszimmer z. B. in edlem Mitternachtsblau oder einem trendigen Korallenton (z. B. der Farbe des Jahres 2019 „Living Coral“)! In diesem Fall sollten Sie Möbel und Wohnaccessoires jedoch darauf abstimmen, damit es nicht zu bunt wird.
Akzente mit gegenläufigen Stilrichtungen setzen
Um den Basisstil mit Details zu versehen, die für Aufmerksamkeit sorgen, sollten nun zwei bis drei Einrichtungsstile ausgewählt werden, die gegensätzliche Welten eröffnen.
Setzen Sie Akzente durch:
- Opulente Tischleuchten und Accessoires im Art Déco-Stil der 20er Jahre
- Tischdecken und Geschirr mit Ethno-Mustern
- grün-bunte Urban Jungle-Elemente
Mit einem Centerpiece in der Mitte des Esstisches oder einem massiven Kronleuchter lässt sich der Blick des Betrachters bewusst lenken.
Typisch für den Eklektizismus ist, wenn sich auch auf dem Esszimmertisch selbst ein Stilmix versammelt: Ein massiver Holztisch kommt etwa besonders zur Geltung, wenn das Geschirr und die Tischdeko gegensätzlichen Stilen entstammen. Vasen und Kerzenhalter aus dem Shabby Chic bilden z. B. einen deutlichen Kontrast zu Schalen und Schüsseln mit afrikanischen Tribal-Mustern und schlichtem Geschirr, das Minimalismus pur ausstrahlt.
Gegensätze gekonnt in Einklang bringen
Gegensätze ziehen sich im Eklektizismus also an. Wie aber lassen sie sich in Einklang bringen? Möglich machen es verbindende Elemente, so wie z. B. die Wahl der Materialien, die Form oder die Textur.
Verbindende Materialien, Muster und Texturen
Edle Hölzer wie Mahagoni, Eiche oder Akazie finden sich in den unterschiedlichsten Wohnstilen wieder und können eine optische Verbindung zwischen an sich gegensätzlichen Einrichtungsgegenständen schaffen. Gleiches gilt für Muster und Texturen: Ein Ethno-Teppich im bunten Zick-Zack-Muster harmoniert beispielsweise hervorragend mit minimalistischen Zick-Zack-Designs des skandinavischen Stils, die sich auf Tellern und Tassen wiederfinden. Eine optische Verbindung lässt sich zudem durch kleine Wohnaccessoires wie Stuhlkissen oder Vasen und Figuren erzeugen, die sich in ihrem Material, ihrer Farbe oder bestimmten Ornamenten an andere Stile, die Verwendung finden, anpassen.
So gelingt der Stilmix im Esszimmer
Haben Sie Mut zum Experimentieren
Individualität und Selbstverwirklichung machen auch vor der Wohnungseinrichtung schon lange nicht mehr Halt. Aufgrund seiner Kombinationslaune bietet sich kaum ein Einrichtungstrend so sehr für individuelle Lösungen an wie der Eklektizismus. Esszimmermöbel verschiedener Stilrichtungen lassen sich hier mit individuellen Einzelstücken zusammenstellen. Das erfordert einen gewissen Sinn für Ästhetik und Mut zum Experimentieren.
Details, Details, Details
Während es in anderen Einrichtungsstilen ganz klar darum geht, zu reduzieren, will der Eklektizismus das genaue Gegenteil. Hier darf es von allem noch ein bisschen mehr sein: Mehr Muster, mehr Accessoires, mehr Farbe. Aber übertreiben Sie es nicht – Muster und Texturen fesseln zwar den Blick des Betrachters, aber es kann auch zu viel des Guten werden. Der Stilmix am Esstisch funktioniert dann am besten, wenn Sie mit kleinen Details nicht unendlich viele Welten aufmachen, sondern verbindende Elemente zwischen den einzelnen Stilen schaffen.
Einzelstücke vom Flohmarkt und DIY kombinieren
Ein individueller Einrichtungsstil gelingt dann am besten, wenn nicht alle Möbelstücke und Wohnaccessoires von der Stange sind. Gerade weil der Eklektizismus Raum für ausgefallene Einzelstücke bietet, sollte diese Möglichkeit auch genutzt werden: Der Stilmix im Esszimmer lässt sich beispielsweise durch ein selbst gebautes Wandregal für Gläser und Teller oder eine Kombination alter Stühle vom Flohmarkt formvollendet komplettieren.
Reiseerinnerungen in Szene setzen
Der handgeknüpfte Teppich aus den peruanischen Anden, zarte japanische Fächer oder afrikanische Stammesmasken – das alles sind Stücke, die vermutlich nie so richtig in die Einrichtung eines klassischen Esszimmers passen wollen. Wird am Esstisch aber der Eklektizismus ausgelebt, finden ausgefallene Urlaubserinnerungen in Kombination mit den Esstisch Trends 2019 doch noch zu ihrer Daseinsberechtigung. Legen Sie den peruanischen Teppich z. B. unter einen minimalistischen Esstisch mit Massivholzplatte oder dekorieren Sie eine Auswahl konträrer Erinnerungsstücke als wilde Sammlung an der Wand über einer Anrichte oder einem Sideboard. Das zieht die Blicke magisch auf sich und sorgt beim Essen ganz von selbst für Gesprächsstoff.