Den Tisch richtig decken

Den Tisch richtig decken: Die wichtigsten Regeln für einen stilvollen Esstisch

Ein schön gedeckter Tisch wirkt edel und zeigt, dass Sie sich für Ihre Lieben gerne Mühe geben: Auch abseits von Weihnachten und festlichen Familienfeiern beweist ein richtig eingedeckter Tisch Sinn für das Besondere im Alltäglichen.

Natürlich müssen Sie den Tisch nicht bei jedem Mittag- oder Abendessen bis ins letzte Detail knigge-konform eindecken. Allein schon eine Tischdecke, richtig aufgestellte Gläser und aufeinander abgestimmtes Geschirr machen einen stilvollen Eindruck und verleihen selbst einfachen Mahlzeiten das gewisse Etwas. Wir haben für Sie zusammengestellt, wie Sie Ihren Tisch bei Festen richtig decken.

  • Feiertage und Feste mit einem opulente Tisch feiern
  • Worauf sollte beim Eindecken geachtet werden?
  • Es muss nicht immer absolut regelkonform sein

Ein Tischgedeck

 

Feiertage und Feste mit einem opulenten Tisch feiern

An besonderen Tagen isst das Auge natürlich ganz besonders mit: Geburtstage, Weihnachten und andere Anlässe werden in vielen Familien in einem festlichen Rahmen zelebriert. Die Festtafel soll an einem solchen Tag natürlich alle Blicke auf sich ziehen: Teures Porzellan, polierte Gläser und schweres Silberbesteck werden kunstvoll auf dem Tisch drapiert. Kerzenständer, saisonale Deko oder Blumen komplettieren das Arrangement.

Welche Elemente gehören zu einem richtig eingedeckten Esstisch?

  • Tischdecke: Traditionell gehört auf einen edlen Tisch ein weißes Tischtuch aus Stoff, natürlich faltenfrei – unschöne Knickfalten lassen sich ganz einfach mit dem Bügeleisen entfernen.
  • Geschirr: Ob schlicht weiß, klassisch mit Goldrand oder modern und farbenfroh, bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen, sollte aber einem besonderen Anlass gerecht werden. Neben runden Tellern können auch ovale oder eckige Formen zum Einsatz kommen.
  • Besteck: Es muss nicht immer das geerbte Silberbesteck sein – auch schlichtes Edelstahlbesteck macht auf einer festlichen Tafel einen guten Eindruck. Besonders aktuell ist Besteck aus geschwärztem Edelstahl, das dem Tisch einen elegant-modernen Look verleiht.
  • Gläser: Vom Wasserglas über Weingläser bis zur Sektflöte sollten all die Gläser eingedeckt werden, die Sie während des Essens benötigen. Wird Wein gereicht, können sowohl Weiß- als auch Rotweingläser aufgestellt werden, die sich in der Größe unterscheiden.
  • Servietten: Besonders edel sind Servietten aus Stoff, denn sie sind schwer und werden nach dem Waschen häufig gestärkt. Doch auch Papierservietten tragen zu einem edlen Ambiente bei, wenn sie farblich bzw. mit ihrem Motiv auf die Jahreszeit oder den Anlass abgestimmt werden.
  • Kerzenleuchter: Kerzen verleihen einem Essen mit der Familie oder Freunden eine ganz besonders festliche Atmosphäre. Ob kleine Teelichtgläser oder der opulente, mehrarmige Kerzenständer die richtige Wahl sind, hängt vom Anlass, aber auch der Form und Größe des Tisches ab.
  • Tischdeko: Bei besonderen Anlässen gehört auch Tischdeko auf jeden Fall zu einem festlichen Essen dazu. Je nach Anlass und Saison werden dafür Blumen, Steine, Zweige oder Dekovasen und -schalen in passenden Farben ausgewählt. Zu groß oder hoch sollten Blumenarrangements und Deko aber nicht sein: Wenn sie den Blick auf den Gegenüber versperren, ersticken sie jedes Tischgespräch im Keim.

Worauf sollte beim Eindecken geachtet werden?

Damit der Esstisch bei einem festlichen Anlass auch einen gebührenden Eindruck macht, gilt es während des Eindeckens einige Regeln zu beachten. Obwohl diese schon mehrere hundert Jahre alt sind, hat sich auch in modernen Zeiten nichts an den traditionellen Werten einer eindrucksvollen Bewirtung von Freunden und Gästen geändert.

Die wichtigsten Bestandteile eines richtig gedeckten Tisches sind Geschirr, Besteck, Gläser und Servietten. Vor allem beim Arrangieren von Tellern, Besteck und Gläsern gibt es feste Regeln.

Grafik zum richtigen Tischdecken

Den Mittelpunkt eines jeden Gedecks bilden die Teller

  • Bei einem festlichen Anlass wird zunächst ein Platzteller eingedeckt. Dieser ist größer als ein normaler Teller und bleibt bis zum Ende des Essens auf seinem Platz stehen. Er ist sozusagen ein Platzhalter.
  • Auf dem Platzteller steht ein flacher Teller für den Hauptgang. Wird der Hauptgang auf dem Teller angerichtet serviert, wird dieser jedoch nicht mit eingedeckt.
  • Ein Teller oder eine Schale für eine Vorsuppe wird wiederum obenauf gesetzt. Im Verlauf des Essens wird nach jedem Gang der jeweilige Teller abgeräumt.
  • Wird vor dem ersten Gang Brot oder eine andere Kleinigkeit gereicht, wird zusätzlich ein Brotteller eingedeckt. Dieser hat seinen Platz auf der linken Seite des Tellers neben dem Besteck.

Um die Teller herum wird das Besteck arrangiert

Dieses richtet sich nach der Anzahl der Gänge. Dabei wird eingeplant, das benutzte Besteck nach jedem Gang abzuräumen. Traditionell werden Messer, Gabeln und Löffel entsprechend der Gänge von außen nach innen eingedeckt und benutzt:

  • Auf der linken Seite des Tellers liegen die Gabeln. Direkt neben dem Teller befindet sich die Gabel für den Hauptgang, links daneben die Vorspeisengabel.
  • Die rechte Seite des Tellers ist den Messern und dem Suppenlöffel vorbehalten. Der Löffel liegt ganz rechts außen, dann folgen nach innen das Messer für die Vorspeise und das für den Hauptgang. Wird Fisch serviert, sollte an entsprechender Stelle ein Fischmesser eingedeckt werden.
  • Oberhalb des Tellers befindet sich das Dessertbesteck. Dieses kann, je nach Dessert, eine Kuchengabel oder ein kleiner Löffel sein. Oftmals werden beide verwendet.
  • Ganz links kann auf dem Brotteller ein Brot- bzw. Buttermesser abgelegt werden.

Der dritte wichtige Abschnitt des Eindeckens sind die Gläser

Diese werden oberhalb der Messer aufgestellt, und zwar nach der Reihenfolge, in der sie benutzt werden. Ganz außen, direkt über den Messern, steht deshalb das Wasserglas. Daneben werden die Weingläser platziert, zunächst das Weißweinglas, dann das Rotweinglas. Sektgläser werden dagegen nur selten eingedeckt und gehören nicht zum klassischen Arrangement – in der Regel wird der Sekt, sofern es einen Sektempfang gibt, vor dem Essen auf Tabletts serviert.

Den krönenden Abschluss des gedeckten Tischs bilden die Servietten. Diese können aufwendig gefaltet sein, jedoch macht auch ein schlichtes Rechteck einen guten Eindruck. Eine weitere Variante ist eine gerollte Serviette, die durch einen Serviettenring befestigt wird. Platziert wird die Serviette entweder auf dem obersten Teller oder, sofern der erste Gang schon bereitsteht, wenn die Gäste Platz nehmen, auf der linken Seite neben dem Brotteller.

Ein richtig eingedeckter Esstisch

Es muss nicht immer absolut regelkonform sein

Beachtet man sämtliche Regeln des Tischdeckens, entsteht ein schickes Ambiente, das wohl jeden Gast beeindruckt. Doch es muss nicht immer hundertprozentig Knigge sein: Moderne Lebenswelten und aktuelle Einrichtungstrends bieten zahlreiche Möglichkeiten, beim Eindecken des Tisches zu variieren und dennoch eine stilvolle Tafel zu präsentieren.

Beispielsweise gibt es durchaus Alternativen zum weißen, gestärkten Tischtuch: Tischdecken in Schwarz oder Dunkelgrau sind fast genauso elegant und vor allem modern. Eine dunkle Tischdecke mit weißen Tellern und geschwärztem Besteck erzeugt eine junge, stilvolle Wirkung und eignet sich sowohl für das Essen mit Freunden als auch mit der Familie.

Auch bei besonderen Anlässen gibt es Variationen beim Eindecken. So muss z. B. an Weihnachten die Decke nicht weiß sein, sondern darf sich farblich dem Weihnachtsbaum und -schmuck anpassen: Eine dunkelrote oder dunkelblaue Tischdecke bildet einen saisonal abgestimmten Rahmen für edles weißes Geschirr und feine Stoffservietten.

Und auch der Blick auf aktuelle Einrichtungstrends eröffnet neue Varianten des Eindeckens. Trendfarben als Eyecatcher, saisonale Tischaccessoires und monochrome Farbwelten bieten Abwechslung zur klassischen Festtafel und machen mindestens genau so viel Eindruck auf die Gäste wie der knigge-konform gedeckte Tisch.

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