Holz ölen – So bleibt Ihr geölter Esstisch lange schön
Gehören Sie auch den Menschen, die in Ihrer Einrichtung gerne auf Holzmöbel setzen? Dann wissen Sie sicherlich nicht nur um die besonders wohnliche und natürliche Wirkung dieser Möbel, sondern auch um die besonderen Pflegebedürfnisse des Materials, wenn es sich um ein geöltes Möbelstück handelt. Holz ist ein Naturprodukt, das einen speziellen und bei vielen sehr gewünschten Charme versprüht, damit es jedoch lange schön bleibt, möchte auch gut gehegt und gepflegt werden. Für die optische Wirkung und den Schutz des Materials ist Öl ganz entscheidend und hier nimmt das Nachölen einen besonderen Stellenwert ein. Wir sagen Ihnen, wie und womit Sie das am besten machen.
Warum sind Holzmöbel geölt?
Vor allem, wenn man die Vorteile von Massivholz – wie die antibakterielle und antistatische Wirkung oder die Klimaregulieren – beibehalten möchte, muss man sich für ein Möbelstück mit geölter Oberfläche entscheiden. Das Öl schützt die Oberfläche vor Verschmutzungen und pflegt das Holz – jedoch ohne, die Poren zu verschließen und es am Atmen zu hindern, wie es beispielsweise bei einer lackierten Oberfläche der Fall wäre. Wenn Sie zum Beispiel auf Ihrem Esstisch aus Massivholz eine Flüssigkeit verschütten, verhindert die Schutzschicht aus Öl, dass die Flüssigkeit sofort ins Holz zieht. Dennoch sollten Sie schnell handeln und die Flüssigkeit wegwischen – insbesondere, wenn der Tisch neu ist und die Schutzschicht aus Öl noch frisch und dünn ist.
Warum muss man Holzmöbel nachölen?
Die Holzpflege ist wichtig, damit die Möbel aus diesem – ja immer noch lebendigem – Material auch auf Dauer Ihren Charme beibehalten. Zwar sind alle Möbel in der Regel werkseitig bereits geölt, jedoch sind vor allem neue Holzmöbel recht durstig. Das Öl zieht jedoch mit der Zeit tiefer in die Holzporen rein und verflüchtigt sich, sodass ein Nachölen erforderlich wird, um die Schutzschicht aus Öl zu erneuern.
Wie oft muss man Möbel ölen?
Es gibt zwar keine genaue Regel, aber vor allem neuen Möbel sollten im ersten Jahr alle paar Monate eingeölt werden. Ab dem zweiten Jahr reicht es dann aus, die Möbel ein bis zweimal im Jahr einzuölen. Die Häufigkeit und Intensität der Nutzung haben ebenfalls Einfluss darauf, wie oft bzw. wann ein Nachölen erforderlich ist. Holzmöbel zeigen charakteristische Anzeichen dafür, dass sie mal wieder eine schöne Ölung nötig hätten.
So erkennen Sie, dass Sie nachölen müssen
Dann nämlich wird Ihr Holz spröde, trocken, zeigt sich in stumpfen, verblassten Farben und wird heller und leicht gräulich. So viel zu den optischen Anzeichen. Es gibt aber auch haptische Indizien dafür, dass eine Nachölung nötig wird. So fühlt sich ölbedürftiges Holz rau an und es nimmt auch leichter Verschmutzungen auf. Und hier liegt ein großes Risiko für das Holz und seine Haltbarkeit!
Ungeöltes Holz ist anfällig und angreifbar
Die Verschmutzungen können je nach Restöl-Menge mehr oder weniger ungehindert in die Strukturen des Materials eindringen und dort tiefgehende Schäden anrichten. Wenn Sie entsprechende Verschmutzungen reinigen wollen, geht das dann oft nur noch mit Abschleifen, Glätten und Nachölen. Dann doch lieber gleich zum richtigen Zeitpunkt nachölen und solchen Szenarien vorbeugen.
Welches Öl nimmt man zum Nachölen?
Dazu ist jedoch nicht nur der richtige Zeitpunkt, sondern auch das richtige Öl wichtig. Bei den Holzölen unterscheidet man unter anderem zwischen Ölen für Parkett und solchen für Holzmöbel. Wenn Sie Möbel ölen wollen, ist zum Beispiel Hartöl auf Leinenbasis zu empfehlen, das tief in die Holzstruktur eindringt, die Farbe des Materials kräftigt und nach der Behandlung für eine natürlichmatte bis seidenmatte Oberfläche sorgt.
Wie ölt man Möbel nach?
Wenn Sie ein entsprechendes Öl auf Ihren Möbeln anwenden möchten, gehen Sie am besten in mehreren Arbeitsgängen vor. Sie brauchen einen Pinsel, einen Lappen und einen Schwamm.
Holz ölen Schritt für Schritt:
- Holzöl auf einen feinen, fusselfreien Lappen auftragen (keine Mikrofaser).
- Öl gleichmäßig in Faserrichtung auftragen, bis die Oberfläche gleichmäßig benetzt ist.
- Stellen mit großem „Durst“ nach Belieben nachölen.
- Nach ca. 20 Minuten hat das Holz das Öl aufgenommen.
- Eventuell den Vorgang wiederholen, sofern das Holz nicht schon gesättigt ist.
- Zum Schluss einmal mit einem trockenen Lappen (keine Mikrofaser) polieren, damit kein Öl auf der Oberfläche stehenbleibt, da sich ansonsten glänzende und klebrige Stellen bilden können.
Tipp: Wenn Sie das Öl vor dem Start auf ca. 60°C erwärmen, trocknet es deutlich schneller und zieht zudem auch tiefer in das Holz ein. Das wiederum erhöht die Belastbarkeit des Holzes deutlich.
Vorsicht: Mit Leinöl getränkte Textilien neigen zur Selbstentzündung. Legen Sie deshalb benutzten Lappen auf nicht brennbare Flächen flach zum Aushärten hin, waschen Sie sie aus, hängen Sie sie im Freien zum Trocknen auf oder verwahren Sie die Lappen in einem luftdichten Behälter (Schraubglas, Metalldose). Alternativ können Sie die mit Öl getränkten Lappen auch kontrolliert verbrennen.